Von vielen unserer Händler wurden wir gefragt, was wir als aktuellen Trend bei Farbetikettendruckern sehen und haben uns einmal die Verkaufszahlen und Neuheiten angesehen. Zahlreiche Etikettendrucker präsentieren wir mit Neuigkeiten schon auf dieser Seite – andere finden noch nicht mal Erwähnung, weil wir diese für zu uninteressant halten.
2015 wird nach unserer Einschätzung das Jahr der Etikettendrucker mit pigmentierten Tinten. Pigmentierte Tinten besitzen größere Partikel innerhalb der Flüssigkeit, die die Farbe wiedergeben – Farbpigmente. Wie größere Steine länger brauchen um durch den Wind zu Staub zu verfallen, so sind diese Pigmente stabiler gegen UV-Strahlungen und halten damit längeren Sonnenschein aus. Auch reagieren pigmentbasierte Tinten anders auf die Materialien – Sie brauchen größere „Durchlässe“ und können nicht auf alle Materialien aufgebracht werden. Insbesondere bei glänzenden Materialien gibt es immer wieder Probleme. Der Glanz auf Papieretiketten wird durch eine Folie erzeugt, die auf der eigentlichen Papierschicht eines Papieretiketts aufgebracht wurde. Diese Schicht muss nun durchlässig für die Tinte / Pigmente sein. Das geht leider nicht mit allen Folien und häufig schlechter bei pigmentierten Tinten. Hier bedarf es einer genauen Auswahl der Materialien. Häufig haben daher die Drucker ein nicht so schönes Bild wie die Farbstoffbasierten Tinten, in denen die Farbe in der ganzen Flüssigkeit gelöst ist.
Schmucketiketten mit Photo-Qualität her zu stellen ist leider nicht so einfach, will man pigmentierte Tinten verwenden. Deswegen kommen zahlreiche Hersteller erst jetzt mit pigmentierten Tinten und empfehlen sich häufig damit als Drucker für die BS5096-Norm oder GHS Kennzeichnungen (Chemie).
Geschickt macht es nach unserer Auffassung Primera. Diese haben schon viele Jahre den bekannten Drucker LX900e auf dem Markt. Mit einem neuen Druckkopf kann man diesen Drucker nun auch mit pigmentierter Tinte verwenden. Auf das Material muss man natürlich nach wie vor schauen. Zwar verliert auch hier das Druckbild an Qualität, aber macht den Drucker somit für die GHS Kennzeichnung oder Frachtgut per See geeignet. Die Kunden sind damit sehr flexibel und können mit dem Standard Druckkopf dann auch wieder schöne Schmucketiketten im selben Drucker ausdrucken. Dazu ist es beim Wechsel aber natürlich wichtig die Schläuche von der jeweils anderen Farbe zunächst zu befreien.
Anders geht EPSON her. Im Prinzip hat man mit dem EPSON GP-C831 einen Drucker geschaffen der nur pigmentierte Tinten nutzt. Wehrmutstropfen dürfte für einige Anwendungen der Traktor sein – so müssen Etiketten unbedingt Traktorstanzungen aufweisen, die in der Produktion geringfügig teurer sind.
Die kleineren EPSON COLORWORKS TM-C3500 und TM-C3400 benutzen ebenfalls vergleichbare Tinten und können nur bis ca. 10cm Druckbreite Etiketten erzeugen. Neu wird dieses Jahr der EPSON Colorworks C7500 geliefert werden. Er besitzt einen Zeilendruckkopf, wie die bekannten Memjet Drucker – allerdings nur bis 10cm Breite. Auch die Auflösung haut uns nicht vom Sockel mit 600x1200dpi. Die ersten Druckmuster die wir bekamen bestätigen das. Aber natürlich muss man die Geschwindigkeit sehen, mit der der Drucker die Etiketten druckt – nämlich bis zu 300mm/s. In der Folge muss die Tinte sehr schnell trocknen. Vermutlich wird man diesen Drucker in der Logistik sehen, wo man nach und nach vielleicht auch über Farbige Barcodes spricht. Auch dank dem neuen Befehlssatz ESC/Label wird EPSON sicherlich seinen Weg machen und eine große Zielgruppe ansprechen können! Ein Etikett in Photoqualität sollte man eher nicht erwarten.
Primera wird dieses Jahr den LX2000e vorstellen – ebenfalls einen neuen Drucker, der mit pigmentierter Tinte alleine kommen wird. Wie für Primera typisch optimiert man das Druckbild, nicht die Geschwindigkeit. Im Draft Modus leidet die Qualität, dafür ist aber auch dieser Drucker recht schnell. Die ersten Muster waren vielversprechend, aber zeigen auch die typischen Qualitätsunterschiede zwischen pigmentierten und gelösten Tinten. Primera bietet mit dem LX-2000e einen Durcker, der auf voller A4 Breite druckt. Damit sind auch größere Palettenetiketten kein Problem. Der LX2000e wird direkt mit einem Netzwerkanschluß und USB – Anschluß kommen.
Uns hat eine neue interessante Technologie von HP dieser Tag erreicht, die auch auf einem Linehead basiert – also einem Druckkopf, der über die ganze Seitenbreiten geht und daher nicht bewegt werden muss. Die Druckbreite beträgt hier wie beim Memjet Drucker die volle A4-Breite – jedoch arbeitet dieser Drucker mit pigmentierter Tinten und einer Auflösung von bis zu 2400x1200dpi. Im Draft Modus kann der Drucker bis zu 20″ pro Sekunde. Das sind ca. 50cm pro Sekunde =~ 30 Meter pro Minute! Erstaunlich war dabei bislang die Druckqualität, die wir auf dem Bild fotografiert haben. Noch dürfen wir nicht mehr Details verraten, sind aber auf die ersten eigenen Tests gespannt und werden Sie auf dem Laufenden halten.
Die Druckqualität hängt bei pigmentierten Tinten im wesentlichen vom verwendeten Material ab. Hier werden die Hersteller der Drucker nach unserer Einschätzung mit den Papierherstellern fieberhaft an Optimierungen arbeiten. Ist die Qualität nicht entscheident, sondern die Haltbarkeit müssen Drucker mit pigmentierten Tinten bevorzugt werden. Reden wir von Qualität, so blieben bekannte Größen wie Primera’s LX900e oder VIP VP700 für uns die erste Wahl.
Auch werden wir neue Laserbasierte Systeme in 2015 zu sehen bekommen, die vom Druck zwar etwas matter erscheinen, aber auf zahlreichen Oberflächen wie glossy, transparent oder Vintag aufgedruckt werden können und eine sehr gute UV-Beständigkeit bieten. Alleine der Druck benötigt immer eine fixe Breite, damit Kleber nicht die Fuser beschädigen. Systeme mit kleineren Breiten wären hier vielleicht die Lösung.
Ändern kann sich die Qualität des Ausdrucks der pigmentbasierten mit neuen Materialien. Hier hat EPSON nach unserer Einschätzung gute Erfahrungen, denn auch die großen Foto- und Kunst Drucker dieses Herstellers benutzen pigmentierte Tinten und garantieren so Lichtechtheit bis zu 200 Jahren. Vermutlich wurde genau diese Technik nur nicht übernommen, weil der Materialpreis dann unerschwinglich wäre – aber man ja in ein Etikett nicht so viel investieren möchte?
Wir hoffen Ihnen die Trends aus unserer Sicht kurz vorstellen konnten und stehen für Ihre Etikettenlösung oder die Ihres Kunden mit vollem Kundenschutz nach wie vor zur Verfügung.