Das Fraunhofer SIT entwickelte vor kurzem eine neuen Barcode, den diese JAB (Jet Another Barcode) tauften und der für mehr Fälschungssicherheit sorgen soll.
Barcodes kennen wir ja schon viele Jahre, jedoch sind die Strichcodes meist schwarz/weiß. Als 2D Codes – also einem schwarz/weißen Code aus unterschiedlichen Kästchen hat z.B. der QR Code Berühmtheit erlangt. In diesen 2D Barcodes kann man mehr Informationen unterbringen als den ursprünglichen Strichcodes. Das Frauenhofer SIT hat nun diese 2D Barcodes um Farbe erweitert und somit die Menge der Daten, die auf gleicher Fläche untergebracht werden können nochmals erhöht. Vielfach werden Strichcodes die Farben enthalten auch 3D Barcode genannt. Bei so einer Entwicklung ist es wichtig, das auch diese Codes weiterhin schnell gelesen und erzeugt werden können. Nur wenn die Eindeutigkeit gewährleistet ist, so wird sich ein Code durchsetzen. Es wird daher empfohlen aktuell nicht mehr als 8 Farben zu verwenden, damit eine sehr gute Erkennung gewährleistet ist. Je geringer der Unterschied in den Farben wird, desto schwieriger wird es günstige Geräte für die Erkennung zu produzieren. Der JAB ist laut Fraunhofer SIT eine Auftragsentwicklung für das BSI (Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik) und der Code dafür kann unter www.JabCode.org getestet werden.
Auf der Webseite kann man z.B. einen solchen Code generieren und auch scannen lassen. Was man hineinpackt, bleibt einem selbst überlassen. Auf Github ist der komplette Code für die Erzeugung und das Scannen für JabCodes veröffentlicht, sowie eine Android Test Anwendung. (https://github.com/jabcode/)
Das Frauenhofer schreibt, das es sogar denkbar wäre ganze Beipackzettel in einem JabCode unterzubringen. Sicherlich kommt man an dieser Stelle aber noch an juristische Hürden. Interessanter dürfte Anwendung für die Fälschungssicherheit sein: “ Dazu kann der Inhalt des Dokuments z.B. von Geburtsurkunden, Ankunftsnachweisen oder anderen amtlichen Zeugnissen, digital signiert und in einem JAB Code abgebildet werden. „, so das Fraunhofer SIT auf der eigenen Webseite. Wir könnten uns eine Verwendung für Qualitätsprodukte vorstellen, bei denen Seriennummern im JabCode verschlüsselt werden und mittels eigener APP Kunden somit die Echtheit überprüfen könnten. Die Kosten dürften somit geringer sein, als die von Hologramm-Siegeln, die dann auch häufig mehr schlecht als recht nachgemacht werden.
Grundsätzlich braucht man für so einen Druck auch lediglich einen Farbetikettendrucker, oder Farbdrucker und eine Software, die diesen Code integrieren kann. Hierbei ist eine gute Auflösung sehr wichtig, damit die Farbbereiche nicht schwimmen und der Konstrast ausreichend hoch ist. Nach unserer Erfahrung sind damit die Drucker von Primera (Primera LX2000e/CX1200e), VIPColor (VP600/VP700) und Astronova (QL-300, QL-120) die erste Wahl, wenn diese Codes auf Etiketten gedruckt werden sollten.
In wie weit eventuell Lizenzgebühren bei der Verwendung anfallen sollte vor einer Verwendung überprüft werden. Dazu haben wir leider keine Informationen gefunden. Da dieses System allerdings standardisiert werden soll und eine Auftragsarbeit ist, die das BSI veröffentlicht vermuten wir, dass es Lizenzfrei genutzt werden kann. Vor einer Integration sollte aber der Urheber (Fraunhofer) auf dessen Webseite auch ein Ansprechpartner vermerkt ist kontaktiert werden:
Wer sich für solche Integrationen in Form einer APP, oder der Bedruckung dieses Codes interessiert, kann sich auch gerne an uns wenden. Als Spezialist für den Farbetikettendruck können wir mit unseren eigenen Programmieren in Projekten auch für Sie solche speziellen Integrationen leisten.